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Warum der Pride-Monat so unverzichtbar ist

12. Juni 2023

Was das Thema Nachhaltigkeit mit der LGBTQ+-Community verbindet

Warum der Pride-Monat so unverzichtbar ist
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Der Pride-Monat hat begonnen und die Unternehmenswelt durchläuft einen äußerst sichtbaren Transformationsprozess. Viele Firmen lassen ihre Logos in den Regenbogenfarben erstrahlen – die Idee dahinter ist allerdings mehr als eine bloße Marketing-Strategie oder ein kurzlebiger Trend.

Für viele Unternehmen ist es eine Möglichkeit, stolz ihren Einsatz für mehr Inklusion zu zeigen. Die Regenbogenfarben dienen als Symbol der Einigkeit und fordern Akzeptanz und Gleichstellung der LGBTQ+-Community ein. Sie senden ein nicht zu übersehendes Signal der Unterstützung an Menschen überall auf dieser Welt. Nichtsdestotrotz wird Unternehmen, die ihre Logos im Pride-Monat Juni ändern, mitunter „Pinkwashing“ vorgeworfen. Doch die Absicht dahinter ist vielmehr, ein klares Bekenntnis zur Solidarität mit der LGBTQ+-Community zu zeigen – und zwar im gesamten Jahr. Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Bedeutung des Pride-Monats, seiner Verbindung zum Thema Nachhaltigkeit und welche Rolle Konzerne wie Greiner haben, um für mehr Inklusion, Diversität und Gleichstellung zu stehen.

Jedes Jahr im Juni erinnert der Pride-Monat an den Widerstandsgeist der LGBTQ+-Community und die Fortschritte, die sie erkämpft hat. Dabei wird jedoch nicht unterschlagen, dass weiterhin für gleiche Rechte gekämpft werden muss. Viele Gesellschaften entwickeln sich weiter und den Unternehmen wird zunehmend bewusst, dass sie ihre Werte in Einklang mit jenen ihrer Mitarbeiter:innen und Kund:innen bringen müssen – denn diese zeichnen sich durch eine große Vielfalt aus. Dieses Symbol der Solidarität ermutigt zum Dialog, schärft das Bewusstsein und schafft eine Atmosphäre der Akzeptanz und des Respekts – am Arbeitsplatz und darüber hinaus. Daher ist es für uns bei Greiner ein besonders wichtiges Symbol, denn:

„In 15 der 34 Länder, in denen wir Standorte haben, ist die rechtliche Situation ​​​​​​​der LGBTQ+-Community weiterhin schwierig.“

Zwar ist gleichgeschlechtliche Sexualität in den meisten dieser Länder legal (wenn auch erst seit Kurzem), doch in 15 der 34 Länder, in denen wir arbeiten, ist die gleichgeschlechtliche Ehe nicht möglich. Außerdem gibt es in vielen Ländern keine umfassenden Antidiskriminierungsgesetze, die die Community schützen. In einigen Ländern geht die Entwicklung sogar in die andere Richtung: Dort werden Gesetze verabschiedet, die die Unterstützung „nicht-traditioneller sexueller Beziehungen“ unter Strafe stellen. Und an vielen Orten werden Angehörige der LGBTQ+-Community weiterhin mit Razzien und Verhaftungen drangsaliert.

Erkennend, dass die LGBTQ+-Community weiterhin an vielen Orten dieser Welt kaum geschützt ist, sind wir der Meinung, dass Unternehmen eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung dieser Diskriminierung spielen können. Wir können öffentlich erklären, dass die Gesetze und Ereignisse in einigen Ländern unseren Werten und Leitlinien widersprechen. Oder, um es noch deutlicher zu sagen: „Wir sind ein inklusives und diverses Unternehmen. Wer irgendwo auf dieser Welt unsere Räumlichkeiten betritt, muss wissen: Wir stehen für gleiche Rechte ein und stellen uns jeder Form der Diskriminierung entgegen!“

Was das Thema Nachhaltigkeit mit der LGBTQ+-Community verbindet

Der Begriff Nachhaltigkeit hat drei Facetten: Ökologie, Wirtschaft und Soziales. Dennoch gibt es den verbreiteten Eindruck, dass „grüne“ Maßnahmen für mehr Umweltschutz als wichtiger erachtet werden als viele soziale Aspekte der Nachhaltigkeit. Und bei der sozialen Nachhaltigkeit denken wir oft zuerst an Maßnahmen, die Gesundheit, Sicherheit oder die Gleichstellung der Geschlechter voranbringen sollen. Diese Themen sind zweifellos wichtig und in puncto Geschlechtergleichstellung ist noch sehr viel zu tun. Dennoch sollten wir hier beim Begriff „Gender“ nicht nur an die Förderung von Frauen denken. Vielmehr sollte es uns auch um Formen der Geschlechtsidentität gehen, die über den binären Rahmen hinausgehen. Es gilt auch nicht zu vergessen, dass unterschiedlichen Gruppen der LGBTQ+-Community mit ganz eigenen Herausforderungen zu kämpfen haben. Einige werden wegen ihrer sexuellen Orientierung diskriminiert, andere wegen ihrer Geschlechtsidentität. Zudem wirken sich die Diskriminierung und Marginalisierung von gewissen Minderheiten negativ auf ihre soziale Situation und mentale Gesundheit aus. Dies könnte den Fortschritt bremsen, den wir mit Blick auf eine nachhaltige Zukunft erreichen wollen, in der Diversität, Gleichstellung und Inklusion gelebte Werte sind.

Der Kampf um Akzeptanz und Inklusion am Arbeitsplatz

Wir müssen den Blick jedoch gar nicht in die Ferne schweifen lassen, um die Herausforderungen zu sehen, denen die LGBTQ+-Community weiterhin gegenübersteht. Auch in Ländern wie Österreich, wo sich unser Firmensitz befindet, muss noch sehr viel geschehen, damit sich Mitglieder der LGBTQ+-Community willkommen fühlen und nicht „anders als die anderen“. Es liegt an uns allen, unser Verhalten und unsere Einstellungen zu ändern, mit denen wir zur Arbeit erscheinen. Es kann für Mitarbeitende aus der LGBTQ+-Community schon einen riesigen Unterschied machen, wenn wir die eigene Heteronormativität infrage stellen. So können einfache Fragen wie zum Beispiel „Hast du auch einen Freund?“, die vermutlich ganz ohne Diskriminierungsabsicht gestellt werden, eine lesbische Kollegin in Verlegenheit bringen.

Wir können es jedoch nicht den Mitarbeiter:innen alleine überlassen, ein Bewusstsein für all diese Themen zu entwickeln. Wir müssen innerhalb unserer Gegebenheiten Strukturen errichten, und sicherstellen, dass bereits unsere Führungskräfte, unsere Werte leben und weitergeben. Greiner hat deshalb die Arbeitsgruppe „Diversity, Equity & Inclusion (DEI)“ gegründet, die sich aus Mitarbeiter:innen aller Sparten und Standorte zusammensetzt. Im vergangenen Jahr wurden die Vision, Mission und Leitlinien festgelegt und bilden nun den Rahmen für die Vorbereitung weiterer Schritte. Die Arbeitsgruppe befasst sich mit verschiedenen Themen, wie etwa der Entwicklung von DEI-Schulungskonzepten für Mitarbeiter:innen, der Definierung und Messbarkeit von DEI-Zielen, oder der Implementierung von Best-Practice-Maßnahmen für unsere Standorte. Vor allem geht es darum, kontinuierlich ein besseres Bewusstsein für die entsprechenden Themen zu schaffen und gerade dort zu unterstützen, wo verschiedene Minderheiten benachteiligt werden.