Greiner ist ein beständiges Familienunternehmen sowie ein Global Player mit hohem Wachstumspotenzial. Auch wenn das vergangene Geschäftsjahr von zahlreichen Veränderungen und Weichenstellungen geprägt war, haben wir den nachhaltigen Transformationskurs kontinuierlich fortgesetzt. Als Gruppe bündeln wir unsere Kräfte, um eine wirtschaftliche, gesellschaftliche und ökologisch nachhaltige Zukunft sicherzustellen.
Nachhaltigkeitsbericht 2024
Als global agierendes Unternehmen im Kunststoff- und Schaumstoffbereich ist Greiner in einer Branche tätig, die gerade im Bereich Nachhaltigkeit mit vielen Herausforderungen konfrontiert ist. Mithilfe einer kennzahlenbasierten Steuerung, einem gezielten Stakeholder:innenaustausch sowie einer transparenten Kommunikation treiben wir die verschiedenen Nachhaltigkeitsinitiativen sukzessive voran.

Seit dem Jahr 2020 ist der Blue Plan die übergeordnete gruppenweite Nachhaltigkeitsstrategie von Greiner. Er bietet den strategischen Rahmen für unsere Aktivitäten und basiert auf drei wesentlichen Säulen: Klima, Kreislaufwirtschaft und Menschen.
Umwelt, Soziales & Governance
Um unsere Ziele in den Bereichen Umwelt, Soziales & Governance zu erreichen, braucht es alle Greiner Mitarbeiter:innen und Geschäftspartner:innen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Hier präsentieren wir einen Auszug unserer Performance und Maßnahmen des Jahres 2024. Alle Details sind im vollständigen Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht zu finden.

Um den Klimawandel einzudämmen, ist eine rasche Dekarbonisierung der Wirtschaft entscheidend. Wir nehmen diese Herausforderung entschlossen an!
Die Dekarbonisierung entlang der Wertschöpfungskette ist ein Schlüsselbereich unserer gruppenweiten Nachhaltigkeitsstrategie. Mit unseren Science Based Targets (SBTs), wissenschaftlich fundierten Klimazielen, verpflichten wir uns zum Klimaschutz und zur Begrenzung der globalen Erderwärmung.
Konkret verpflichten wir uns dazu, bis 2030 alle absoluten Scope-1- und Scope-2-Emissionen um 60 Prozent zu reduzieren (Basisjahr 2021). Zudem verpflichten wir uns, ausgewählte absolute Scope-3-Emissionen bis 2030 um 25 Prozent zu reduzieren (Basisjahr 2021). Darin enthalten sind die Emissionen aus der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette in den Kategorien 3.3 brennstoff- und energiebezogene Aktivitäten, 3.4 vorgelagerter Transport und Verteilung, 3.9 nachgelagerter Transport und Verteilung sowie 3.12 Umgang mit verkauften Produkten an deren Lebenszyklusende. Im Jahr 2024 haben wir als Gruppe insgesamt rund 2,2 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente (alle Scopes) emittiert, was in etwa den durchschnittlichen jährlichen Emissionen von 292.434 Europäer:innen entspricht. Im Vergleich zu 2021 sind unsere Scope-1- und Scope-2-Emissionen bereits um 38 Prozent gesunken. In den ausgewählten Scope-3-Kategorien sind sie um 13 Prozent gesunken.
Unsere Produktionsprozesse sind energieintensiv – als kunststoffverarbeitendes Unternehmen entfällt rund 85 Prozent unseres Energiebedarfs auf Strom. Unser Stromanteil aus erneuerbaren Quellen ist gemessen am Gesamtstromverbrauch von 50 Prozent im Jahr 2023 auf 62 Prozent im Jahr 2024 gestiegen. Bis 2030 wollen wir unseren gesamten Strombedarf aus erneuerbaren Quellen decken. Dafür setzen wir auf verschiedene Maßnahmen. Wir treiben zum Beispiel den Ausbau der eigenen Stromproduktion mittels Photovoltaikanlagen voran. An unserem NEVEON Standort in Sibiu wurde beispielsweise 2024 die Installation und Inbetriebnahme einer 400 kW starken Photovoltaikanlage erfolgreich abgeschlossen.
Die Zukunft liegt in der Kreislaufwirtschaft. Um unseren Beitrag zu leisten, müssen wir den Einsatz von Primärmaterialien reduzieren, den Anteil an recycelbaren und erneuerbaren Rohstoffen erhöhen, unsere Produktionsprozesse optimieren und auf den Einsatz neuester Produktionstechnologien setzen. Durch die Verwendung von Sekundärmaterialien (Recyclingmaterialien) kann der Bedarf an primären Rohstoffen reduziert werden. Der Anteil der Sekundärmaterialien am Gesamtmaterialverbrauch lag 2024 bei sechs Prozent. Unser Ziel ist es, diesen Anteil stetig zu steigern. Mit einem Regranulierungssystem werden beispielsweise an unseren Greiner Bio-One Standorten in Rainbach und Mosonmagyaróvár saubere Polystyrol-Abfälle aus der Produktion wiederverwendet.
Das weltweit steigende Abfallaufkommen ist ein bedeutendes Problem. Wir haben uns daher zum Ziel gesetzt, bis 2025 in Europa und bis 2030 weltweit keine Abfälle mehr zu deponieren. 2024 konnten wir die gruppenweite Gesamtabfallmenge um 17 Prozent auf 20.555 Tonnen reduzieren. Parallel dazu verfolgen wir das Ziel, den Anteil recycelter Abfälle am Gesamtabfallaufkommen bis 2025 auf 50 Prozent und bis 2030 auf 75 Prozent zu steigern. Im Jahr 2024 wurden 48 Prozent unserer Abfälle recycelt.

Die Ansprüche und Wertvorstellungen von Arbeitskräften entwickeln sich stetig weiter – Veränderung wird in einer hochkomplexen und dynamischen Welt zum Status quo. Diesem herausfordernden Umfeld begegnen wir mit einer zukunftsorientierten und verantwortungsvollen People-&-Culture-Organisation.
Während die Auswahl von Talenten bisher von jeder Sparte individuell geregelt wurde, haben wir im Jahr 2023 durch die Einführung des Recruiting-Moduls unseres HR-Informationssystems Greiner SuccessFactors damit begonnen, gruppenweit einheitliche und transparente Prozesse zu schaffen. Ende 2024 haben wir erstmals einen gruppenweiten Talentidentifikationsprozess abgeschlossen. Die fortschreitende Neuausrichtung des People-&-Culture-Bereichs hat zum Ziel, spartenübergreifende Karrieren zu fördern und somit zur Mitarbeiter:innenbindung beizutragen.
Wir bieten unseren Mitarbeiter:innen ein Arbeitsumfeld, das ein hohes Maß an Eigenverantwortung bei der Gestaltung der Arbeitszeiteinteilung ermöglicht. Mit flexiblen Arbeitszeitmodellen und Regelungen für Homeoffice unterstützen wir unsere Mitarbeiter:innen dabei, berufliche und private Aufgaben gut koordinieren zu können. Wir sind uns bewusst, dass Homeoffice-Regelungen hauptsächlich Mitarbeiter: innen in der Büroumgebung zugutekommen. Daher versuchen einzelne Geschäftsbereiche, auch im Produktionsbereich innovative Lösungen anzubieten. Am Greiner-Packaging-Standort in Slušovice, Tschechien, wurde beispielsweise ein digitales Zeiterfassungssystem zur flexiblen Schichtplanung erstellt. Die Mitarbeiter:innen können hier vor Ort eigenständig ihre Arbeitseinteilung mitgestalten.
Um unsere Innovationskraft und damit auch unsere Wettbewerbsfähigkeit weiter zu steigern, brauchen wir bestens ausgebildete und hoch motivierte Mitarbeiter:innen. Umgekehrt sind wir uns dessen bewusst, dass Mitarbeiter:innenzufriedenheit auch mit den angebotenen Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten einhergeht. Damit Mitarbeiter:innen ihr Potenzial voll ausschöpfen können, bieten wir eine breite Palette an attraktiven Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Wir ermutigen alle, an internen wie externen Schulungsprogrammen teilzunehmen, um sich ständig weiterzuentwickeln. Die Zahl der durchschnittlichen Aus- und Weiterbildungsstunden je Mitarbeiter:in betrug im Jahr 2024 15 Stunden.
Wir tragen Verantwortung für die Sicherheit und Gesundheit unserer Arbeitskräfte. Daher ergreifen wir laufend Maßnahmen, um die Risiken für Unfälle mit möglichen Verletzungsfolgen zu minimieren und die Gesundheit aller Mitarbeiter:innen zu fördern. Die Häufigkeit schwerer Unfälle ist seit dem Jahr 2018 um 53 Prozent zurückgegangen. Somit wurde das gesetzte Ziel einer Halbierung bis 2025 erreicht.
Wichtige Schritte waren 2024 die Harmonisierung der Sicherheitskennzahlen aller Geschäftsbereiche und der damit verbundenen Definitionen sowie die Entwicklung neuer gruppenweiter Ziele, die 2025 eingeführt werden. 2024 wurde erstmals ein verpflichtendes kollektives Nachhaltigkeitsziel im Bereich Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit vorgegeben. Dieses fließt in die individuelle Zielvereinbarung und Beurteilung aller Mitarbeiter:innen ein, die eine Leistungsbeurteilung erhalten.
Als Mitglied der Charta der Vielfalt bekennen wir uns öffentlich dazu, unsere Prozesse zu überprüfen und sicherzustellen, dass sie fair und inklusiv sind. Wir haben uns außerdem zum Ziel gesetzt, eine faire Entlohnung für alle Mitarbeiter:innen voranzutreiben. Das haben wir mit der Unterzeichnung der UN Women's Empowerment Principles (WEPs) unterstrichen und in unserer unternehmensinternen Richtlinie für Diversität, Fairness & Inklusion festgehalten.
Wir wollen bis 2025 in allen Arbeitsbereichen außerhalb der Produktion einen Frauenanteil von 50 Prozent und bis 2025 in unseren Führungspositionen einen Frauenanteil von 35 Prozent erreichen. Bis 2030 soll der Frauenanteil in Führungspositionen auf 40 Prozent ansteigen. Im Jahr 2024 betrug der Anteil von Frauen in Führungspositionen 28,2 Prozent.
Im Jahr 2024 haben wir unser internes Diversitätsnetzwerk greiner.for.all etabliert. Mit greiner.for.all haben wir eine Plattform für Wissensaustausch und spartenübergreifende Zusammenarbeit geschaffen. 2024 wurde außerdem ein internationales Advisory Board für Diversität, Fairness & Inklusion eingerichtet.

Um den Ansprüchen unserer Stakeholder:innen zu entsprechen und ihr Vertrauen zu rechtfertigen, basiert unser Handeln auf klaren ethischen Grundsätzen und Richtlinien.
Als Unternehmen mit globaler Präsenz agieren wir in unterschiedlichen Rechts- und Kulturräumen. Entscheidungen treffen wir dabei stets auf der Grundlage der Gesetze, unter Berücksichtigung marktüblicher Gepflogenheiten und nach ethischen Prinzipien.
Eine Unternehmenskultur mit klaren Werten und Richtlinien, die von allen Mitarbeiter:innen unabhängig von ihrer Position oder Hierarchie gelebt wird, ist die Basis für eine erfolgreiche Unternehmensentwicklung. Die vier Werte der Greiner Gruppe – Offenheit, Wertschätzung, Zuverlässigkeit und das Streben nach Exzellenz – bilden das Fundament unserer Zusammenarbeit und dienen als Wegweiser für unser tägliches Handeln. Unser Verhaltenskodex für Mitarbeiter:innen legt hierbei die Grundprinzipien unserer Zusammenarbeit und unseres Verhaltens fest und beinhaltet auch eine Anti-Korruptions-Leitlinie.
Als global agierendes Unternehmen müssen wir unsere Lieferketten genau unter die Lupe nehmen. Einerseits, weil wir uns unserer Verantwortung bewusst sind und andererseits, weil neue gesetzliche Vorgaben sowie Krisen eine intensive Auseinandersetzung mit diesem Thema fordern. Um einen klaren Rahmen für die Zusammenarbeit vorzugeben, haben wir im gruppenweiten Verhaltenskodex für Lieferant:innen & Geschäftspartner:innen unsere Anforderungen, Erwartungen und Mindeststandards festgehalten. Auch im Jahr 2024 wurden alle neuen und strategischen Lieferant:innen und Geschäftspartner:innen aufgefordert, den Greiner Verhaltenskodex zu unterzeichnen oder einen eigenen, gleichwertigen Kodex vorzuweisen. 74 Prozent unseres Einkaufsvolumens (in Euro) waren 2024 abgedeckt. Unsere Nachhaltige Beschaffungspolitik enthält die klare Vorgabe für alle Mitarbeiter:innen, soziale und ökologische Nachhaltigkeitskriterien im Einkauf zu berücksichtigen, und definiert zugleich die Erwartungen an unsere Lieferant:innen.
Zur Überprüfung der Einhaltung unserer Grundsätze setzen wir auf interne und externe Bewertungen, darunter EcoVadis und SEDEX. Wir haben uns das Ziel gesetzt, dass bis 2033 99 Prozent unserer Lieferant:innen mit einem Einkaufsvolumen von über 500 Tausend Euro ein gültiges EcoVadis Zertifikat vorweisen sollen. 2024 verfügten 41 Prozent der überprüften Lieferant:innen über eine gültige EcoVadis-Scorecard.
Bei EcoVadis erreichten wir 2024 den Platin-Status. Greiner zählt somit zu den besten ein Prozent der bewerteten Unternehmen.
Download von Geschäfts- und Nachhaltigkeitsberichten aus den Vorjahren
- Greiner Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht 2023 (PDF, 17.5 MB)
- Greiner Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht 2022 (PDF, 11.8 MB)
- Greiner Geschäftsbericht 2021 (PDF, 13.0 MB)
- Greiner Nachhaltigkeitsbericht 2020 (PDF, 13.5 MB)
- Greiner Jahresbericht 2019 (PDF, 13.4 MB)
- Greiner Nachhaltigkeitsbericht 2018 (PDF, 15.3 MB)
- Greiner Jahresbericht 2018 (PDF, 5.2 MB)