Vertrauen regiert die Welt – Greiner Session beim Europäischen Forum Alpbach
Bei der Greiner-Session beim Europäischen Forum Alpbach ging es heuer um das Thema Vertrauen als Basis für unser gesellschaftliches Zusammenleben.
Ziel der Session war es, einerseits zu ergründen, warum das Vertrauen in die Medien, die Politik, Institutionen, Unternehmen oder andere Menschen oft fehlt und wie es andererseits (wieder-)hergestellt werden kann, wenn es einmal zerstört wurde. Dazu diskutierte ein hochkarätiges Panel – bestehend aus Beatrix Praeceptor (CEO Greiner Packaging), Ron Ivey (Harvard University) und Nic Newman (Oxford University) – mit rund 70 EFA-Teilnehmer:innen. Moderiert wurde die Paneldiskussion von der Journalistin Damita Pressl (NZZ).
Vertrauen aus verschiedenen Perspektiven
In der interaktiven Paneldiskussion erläuterten die Speaker:innen das Thema aus verschiedensten Perspektiven. Beatrix Praeceptor teilte ihre Einschätzungen als Führungskraft und Geschäftsführerin der Verpackungssparte von Greiner. Für ein global tätiges Unternehmen wie Greiner ist Vertrauen notwendig, um Geschäftsbeziehungen aufrechtzuerhalten und wirtschaftlich erfolgreich agieren zu können. Erfolgreiches Wirtschaften und Vertrauen gehen daher Hand in Hand. Unternehmensintern haben Führungskräfte beim Schaffen von Vertrauen eine Schlüsselrolle. Laut Beatrix Praeceptor lasse sich Vertrauen in erst Linie über Transparenz, Empathie und Authentizität herstellen.
Vertrauen ist zudem unumgänglich für das gesellschaftliche Zusammenleben und unterscheidet sich von Land zu Land erheblich. Ron Ivey erläuterte, dass in den USA das Vertrauen generell geringer sei als beispielsweise in nordischen Ländern. Auch in Bezug auf das Vertrauen in die Medien zeichnet sich ein ähnliches Bild ab, ergänzte Nic Newman.
Stimmungsbild vor Ort
Die Meinung des Publikums war im Laufe der 90-minütigen Session ebenso gefragt: Immer wieder konnten die Teilnehmer:innen mit „Ja“ und „Nein“-Kärtchen ihre Zustimmung oder Verneinung zu Fragen zum Ausdruck bringen und sich auch zu Wort melden. Dabei zeigte sich, dass das Publikum anderen Menschen mehrheitlich generell vertraut. Auch in Bezug auf das Vertrauen in Kolleg:innen und Führungskräfte zeigte sich ein positives Bild.Beim Vertrauen in Unternehmen gab es laut Abstimmung noch Luft nach oben. Das Vertrauen in die Politik wurde in der Runde des Publikums überwiegend negativ bewertet.
Künstliche Intelligenz als Gamechanger
Die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in Bezug auf Vertrauen wurde ebenso am Panel und mit dem Publikum diskutiert. Laut Nic Newman werde Künstliche Intelligenz in Zukunft einen noch größeren Einfluss auf die Medienwelt haben. Beatrix Praeceptor ergänzte, dass KI sowohl Chancen als auch Risken im Unternehmensalltag mit sich bringt. Ron Ivey betonte, dass sich auch das soziale Zusammenleben zunehmend durch Künstliche Intelligenz verändere. Schließlich erleben wir aktuell nicht nur eine Vertrauenskrise, sondern auch zunehmend eine Krise der Einsamkeit, bei der manche Menschen ihre sozialen Kontakte durch KI ersetzen.
Bei einem waren sich alle Teilnehmerinnen einig: Egal, ob Medien, Politik oder Unternehmen – in allen Bereichen stehen Menschen dahinter – und diese Menschen können Vertrauen brechen, es aber auch (wieder-)herstellen.
Bericht von LEADERSNET.TV
LEADERSNET.tv war in Alpbach vor Ort und fragte bei den Verantwortlichen und Teilnehmer:innen nach, was das Besondere an der Veranstaltung ist und welchen Stellenwert das Thema bei der Suche nach den besten Mitarbeiter:innen hat.