Student Plastics Challenge: Wie passen Wachstum und Kreislaufwirtschaft zusammen?
Im Januar 2024 fand an der JKU in Linz die „Student Plastics Challenge“ von Teach For Austria statt und Florian Aschermayer war ein Challenge-Geber im…
Es war es wieder soweit: An der JKU in Linz fand – wie auch schon im letzten Jahr – die „Student Plastics Challenge“ von Teach For Austria statt. Bei diesem Event bearbeiten Student:innen in Gruppen Herausforderungen von Unternehmen. Florian Aschermayer (Global Senior Expert Sustainable Material Excellence, Greiner Packaging) war dieses Jahr der Challenge-Geber im Namen von Greiner. Um mehr über die Hintergründe zu erfahren, haben wir mit Florian über die Challenge zu Wachstum und Kreislaufwirtschaft gesprochen.
Für das Event Student Plastics Challenge hast du den Student:innen der JKU Linz nach Lösungen gefragt, um in einer Kreislaufwirtschaft Wachstum zu generieren. Warum genau diese Challenge?
„Reduce, Reuse, Recycle“ sind die Leitlinien der Kreislaufwirtschaft – und zwar in dieser Reihenfolge. Als Unternehmen im internationalen Wettbewerb stecken wir uns ambitionierte Ziele, unseren Fußabdruck zu reduzieren. Es ist für uns von höchster Relevanz, einen Mehrwert für uns und unsere Kund:innen zu erzielen, um als Unternehmen weiter wachsen zu können. Ich habe den Student:innen bewusst eine eher schwierige, fast philosophische Frage gestellt. Für diese Diskussion ist ein gewisser Weitblick – ohne die scheinbaren Grenzen der Vorstellung im eigenen Unternehmen – notwendig.
Warum ist der Austausch mit Student:innen so wichtig für uns als Unternehmen?
Das lässt sich leicht beantworten: Ein unvoreingenommenes Brainstorming durch ein diverses Team an Student:innen bringt frischen Wind.
Zu welchem Ergebnis sind die Student:innen gekommen? Welche Lösungen gibt es, um in einer Kreislaufwirtschaft als Unternehmen Wachstum zu generieren?
Die Student:innen haben einen Lösungsansatz skizziert, bei dem Verpackungsmaterial am Ende des Lebenszyklus ein gewisser Wert erhalten bleibt – ein sortenreiner Wertstoff, wenn er getrennt gesammelt wird. Ihre Idee war, dass Kund:innen via Anreizsystem die Verpackungen im Handel ähnlich eines Pfandsystems abgeben könnten. So könnte der Stoffkreislauf leichter erhalten werden und für Greiner würde sich eine Kostenreduktion im Rezyklat-Einkauf ergeben. Bei einer Kooperation mit dem Supermarkt hätte auch dieser einen Benefit durch den höheren Absatz. Natürlich sind das nur Konzepte und es ist in der Kürze der Zeit kein Business Case gerechnet worden. Die Idee an sich ist ein gutes Beispiel, wie wir unsere Sicht auf die Wertschöpfungskette ändern könnten.
Was ist deine Antwort auf die Frage, ob es in einer Kreislaufwirtschaft Wachstum geben kann?
Wenn man die Frage pauschal beantworten will, kann man simpel „Ja“ sagen. Natürlich kann es in einer Kreislaufwirtschaft Wachstum geben. Vor allem für jene Unternehmen, die möglichst früh das lineare Wirtschaftsmodell über Bord werfen und neue Werte für Kund:innen generieren. Es ergeben sich viele Möglichkeiten, wenn die Wertschöpfungskette einmal zu einem Kreislauf geschlossen ist. Es wird schlussendlich nicht nur ein Kreislauf sein, sondern ein richtiges Netzwerk aus Partnerschaften mit den verschiedensten Teilnehmer:innen in der Wertschöpfungskette. Ein Beispiel wurde von den Student:innen vorgestellt, viele weitere werden gerade bei Greiner Packaging evaluiert.
Die Gewinner:innen der Student Plastics Challenge
Im Rahmen des Events am 22. Jänner präsentierten die Student:innen ihre Ergebnisse vor einer Jury. Als Jurymitglied von Greiner war Christoph Zipko (Senior Venture & Business Model Manager, Greiner Innoventures) vertreten. Neben Greiner waren auch noch RICO, Erema, Engel und NGR Teil des Events. Die Gewinner:innen der Student Plastics Challenge waren die Gruppe mit der von Greiner gestellten Frage. Christoph war von ihren Ergebnissen so beeindruckt, dass Greiner Innoventures und Greiner Packaging gemeinsam mit den Student:innen einen Follow-up Termin vereinbart haben. Wir gratulieren ganz herzlich zum Gewinn!