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Mit Recycling und KI gegen Plastikmüll

13. Januar 2025

Greiner ist seit 2020 Mitglied der Alliance to End Plastic Waste, die Kunststoffunternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette vereint.

Mit Recycling und KI gegen Plastikmüll
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Mehrere Millionen Tonnen Plastik landen jedes Jahr in den Meeren. Die Verschmutzung der Umwelt in Ländern, in denen keine funktionierende Abfallwirtschaftssysteme etabliert sind, schafft auch an Land weltweit massive Probleme. Das Plastikmüll-Problem zu bekämpfen, hat sich die Alliance to End Plastic Waste vorgenommen. Greiner ist seit Dezember 2020 Mitglied der Alliance, die 2019 gegründet wurde. Was genau die Alliance to End Plastic Waste macht und wie wir sie unterstützen, verraten wir euch in diesem Beitrag. 

Im Gespräch mit Michael Madarasz

Michael Madarasz war vor seiner Zeit bei der Alliance to End Plastic Waste Teil der Greiner AG. Um die Alliance auch personell zu unterstützen, ist er seit 2022 dort Projektanalyst. Wir haben ihm zu seiner Arbeit drei kurze Fragen gestellt. 

Michael, was genau machst du bei der Alliance to End Plastic Waste? 

Michael Madarasz: Ich bin als Projektanalyst für die EMEA-Region (Europa, Mittlerer Osten, Afrika) der Alliance to End Plastic Waste tätig und bin unter anderem für zwei Projekte in Europa zuständig. Mein Hauptaugenmerk liegt auf allen Kennzahlen und der Entwicklung der Projekte in der Region. Für die Alliance, als Non-Profit-Organisation, zählen hier natürlich etwas andere Kennzahlen als für einen auf Profit ausgerichteten Konzern. Während die Lösungen, die die Alliance unterstützt, auch wirtschaftlich tragfähig sein sollen, konzentriere ich mich auf ihre Umwelt- und Sozialauswirkungen. Ich schaue darauf, wie viele Kilotonnen Abfall sie aus der Umwelt abwenden oder wie vielen Menschen wir die Anbindung an regelmäßige Abfallwirtschaft ermöglichen.

Wie sieht dein typischer Arbeitstag aus?

Mein Arbeitstag beginnt mit dem Gang ins Büro und danach - wie bei den meisten - mit E-Mails bearbeiten. Hierauf folgen einige Video-Calls mit Kollegen rund um den Globus: Zumeist mit Singapur und meinen Kollegen aus der EMEA-Region. Im Anschluss verfolge ich den Status unserer Projekte: Gibt es Abweichungen zu unseren Vorgaben und somit Handlungsbedarf der Projektmanager? Werden die Ziele und KPIs laut Vertrag erfüllt?

Was macht dir an deiner Arbeit am meisten Spaß?

Die Arbeit mit so vielen unterschiedlichen Menschen, unterschiedlicher Herkunft, mit unterschiedlichem Hintergrund und Meinungen finde ich spannend. Ebenso zu sehen, wie sich aus einer Idee und ein paar Zeilen geduldigen Papiers ein Projekt entwickelt, das etwas in der Welt verändern kann; wie einen Beitrag zu einer sauberen Umwelt sowie Arbeitsplätze für oft unterprivilegierte Arbeiter zu schaffen.

Danke, Michael!

Aktuelle Projekte der Alliance to End Plastic Waste

Neben dem kurzen Interview gewährte uns Michael Einblick in zwei seiner Projekte. Hier könnt ihr nachlesen, wie die Alliance den Kampf gegen den Plastikmüll umsetzt. 

EPS-Recycling in Brittany

Ziele 

Das Projekt versucht verschiedene Hotspots von expandiertem Polystyrol (EPS = Styropor) im Raum der Bretagne zu finden, das hier zumeist von Fischhändlern sowie lokalen Kaufleuten produziert wird. Bei EPS handelt es sich um ein sehr leichtes Material mit hoher Dichte; daher wurde an der Lösung einer mobilen Presse gearbeitet, die das EPS sammelt, zu Ballen verdichtet und somit für das Recycling und den Wiederverkauf vorbereitet.

Aktueller Status

Die Feasibility-Studie zur Identifikation und Lokalisierung des EPS-Aufkommens in der Bretagne wurde erfolgreich abgeschlossen und es konnte ein rentabler Businessplan erstellt werden; die mobile Presse wurde designet, um alle relevanten und alle notwendigen Sicherheitsanforderungen zu erfüllen und speziell für dieses Projekt gefertigt. 

 

Rematics AI for collection

Ziele 

Das Projekt versucht durch KI, Computer Vision und Big Data Management bessere Einblicke in die Qualität der Müllsortierung in Belgien zu bieten. Dazu wird eine hochsensible Kamera an der Rückseite eines Müllwagens angebracht, die beim Entladen der Mülltonne in den Wagen die unterschiedlichen Abfälle in Echtzeit erkennt. Der dahinterliegende Algorithmus wird zuerst auf die Abfälle angelernt und kann in weiterer Folge selbstständig dazulernen. Durch das Projekt kann recycelbares Material identifiziert, vor der Verbrennungsanlage gerettet und einer Kreislaufwirtschaft zugeführt werden.

Aktueller Status

Der Projektpartner hat bereits erfolgreich einen ersten Prototypen kreiert und will nun weitere 15 Geräte handfertigen, um diese an interessierte Recycling-Unternehmen zu verteilen und somit die Geräte in Echtläufen testen zu lassen. 

Unsere Partnerschaft mit der Alliance to End Plastic Waste

Als Hersteller von Kunststoffverpackungen stehen wir – ohne Zweifel – besonders in der Verantwortung. Sind es doch die eigenen Produkte, die möglicherweise zur Umweltbelastung werden könnten. Plastikverschmutzung ist ein globales Problem, das nur durch kollektives Handeln gelöst werden kann. 

Wir sind bei Greiner daher seit 2020 Partner der Alliance to End Plastic Waste. Einer Organisation, die wie ihr schon Name sagt, dem Plastikmüll den Kampf angesagt hat. Die Alliance to End Plastic Waste ist eine globale Non-Profit-Organisation, die 2019 gegründet wurde, um die Plastikverschmutzung weltweit zu bekämpfen. Die Alliance vereint Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette von Kunststoffen – von Herstellern über Konsumgüterunternehmen bis hin zu Recyclingfirmen. Ziel ist es, konkrete Lösungen zu entwickeln, umzusetzen und zu fördern, um Plastikabfälle in der Umwelt zu reduzieren und eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe zu schaffen.

Die Partnerschaft passt perfekt zu Greiners Vision einer nachhaltigeren Zukunft. Sie zeigt, dass wir nicht nur intern auf nachhaltige Lösungen setzen, sondern uns auch auf globaler Ebene aktiv für den Schutz unserer Umwelt engagiert. Greiner kann hier sowohl von den Erfahrungen anderer profitieren als auch eigene Expertise einbringen.

Stefan Grafenhorst
Stefan Grafenhorst - Greiner Vice President Sustainability & Corporate Communications
Vice President Sustainability & Corporate Communications
 
Für komplexe Herausforderungen wie die Etablierung einer Kreislaufwirtschaft braucht es gemeinsame Lösungen - über alle Länder, Branchen und Stufen der Wertschöpfungskette hinweg.